Stefan Krempl (2004)
Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Prof. Dr. Bernhard Debatin (PDF)


Einleitung: Zwischen "altem" und "neuem" Krieg (PDF)

Das neue Gesicht des Krieges 10
Moral und Propaganda 11
Kollateralsprache 13
Die Medien als Parteigänger 14
Das Internet weckt Hoffnungen 16

Kapitel 1: Der Kosovo-Krieg 1999 -- ein Abriss (PDF)

Das Kosovo und seine Mythen 20
Spirale der Gewalt 22
Die Krise eskaliert 25
Racak als Wendepunkt 27
Die Verhandlungen von Rambouillet und Paris 29
Die "Operation Hufeisen" 32
Krieg ohne Risiko 34
Ein "Gerechter Krieg"? 36
Die eigentlichen Kriegswochen 38
Fehltreffer und umstrittene Ziele 40
Propaganda und Presse-Briefings 43
Der Druck auf Milosevic wächst 45
Bilanz des Kosovo-Kriegs 48

Kapitel 2: Medien, Propaganda und Krieg

Medienbegriffe 52
Medien und Öffentlichkeit: Medienfunktionen in der Demokratie 55
Medien und Öffentlichkeitsarbeit 64
Medien und Propaganda 70
Von der Propaganda zum Infowar 74
Medien und Militär 79
Propagandastrategien nach dem 11. September 87
Medien- und Propagandakrieg im Irak 92
Medien und Wirklichkeit 97
Massenmedien und Realitätskonstruktion 101
Das Internet als alternatives Medium 108
Internet und Mythen 112
Informationsraum Internet 114
Kommunikationsraum Internet 116
Weblogs und Mailinglisten als wichtige Online-Foren 117
Das Netz als Medium der Gegenöffentlichkeit 123
Das Internet setzt sich als Informationsmedium durch 126
Der Medien- und Propagandakrieg im Kosovo 127
"Medien-Schnitzer" auf beiden Seiten 130
Der Kosovo-Krieg im Netz 133

Kapitel 3: Theorie und Methode

Theoretischer Rahmen 137
Methodik 141
Korpus 144
Nettime und die Vernetzung des Diskurses 145
Die Times: "Gewissen der Nation" 148
SZ: Meinungsbildendes Weltblatt mit Lokalkolorit 150

 

Kapitel 4: Quantitative Inhaltsanalyse

Die Dämonisierung des Gegners 160
Thematisierung von Fehltreffern 162
Krieg um Worte 165
Das Internet als Medienthema 166

Kapitel 5: Qualitative Inhalts- und Diskursanalyse

Basis für die qualitative Kosovo-Untersuchung (Korpus) 166
Vorgehensweise 168
Beschreibung der Kategorien 169
Verdichtung zu Diskurstypen 171
Auswertung der qualitativen Inhaltsanalyse 174
Die Times liegt im Rechtfertigungsdiskurs vorn 174
Der militärische Diskurs entfällt auf nettime 175
Pro-Serbische Sympathien 175
Debatten prägen die SZ 177
Die Times gibt sich international 179
Viel Diplomatie in den Zeitungen 180
Die Nettimer und der Medienkrieg 181
Zusammenfassung der Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse 182

Kapitel 6: Einzeltextanalyse

Süddeutsche Zeitung 184
Rechtfertigung: Nahe am Regierungskurs 185
Anti-Kriegsdiskurs: Polemik im Feuilleton 190
Kriegskritischer Exkurs: Der Fall Handke 193
Neutralitätsdiskurs: Ausgeglichene Reportagen 195
Mediendiskurs: Vorliebe für "Jamie" 197
Resümee Süddeutsche Zeitung 202
New York Times 203
Rechtfertigung: Täglich neue Horrormeldungen 204
NATO-Miltär-Diskurs: Viele Verküpfungen 208
Kriegskritik: Verbranntes Fleisch 209
Unentschieden: Sich widersprechende Stimmen 215
Medienkritik: Gefangen in den eigenen Bildern 217
Resümee New York Times 222
Nettime 223
Rechtfertigung: "Victory to the KLA!" 226
Kriegskritik: Serbische Tagebücher 229
Vorteil Serben: Archivfunde vs. weiße Westen 239
Der neutrale Diskurs: Doppelte Erpressung 241
Medienkritik: Infowar und Medienblindheit 242
Der selbstreflexive Netzdiskurs 247
Erfolgsgeschichten 247
Ablehnende Haltung zum "Hackerkrieg" 250
Ernüchterungen 250
Der Metadiskurs: Überdosis E-Mail 253
Nachspiel: Modulatoren oder Zensoren? 259
Resümee nettime 261

Fazit

Ausblick

Literatur

 
Abstract

Das erste Opfer ist die Wahrheit: Es ist kein Geheimnis, dass in Konfliktzeiten die Propaganda regiert. Den traditionellen Medien wird bei der Aufklärung im Infowar, dem über die Computerisierung des Schlachtfelds hinausgehenden Kampf um die Informationshoheit, ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Sie vermehren den "Nebel des Krieges" nur oder lassen sich vor den Karren der Kriegsparteien spannen. Der hoffende Blick richtet sich auf das Internet, das dank seiner Dezentralität, seinem offenen Zugang und seiner Tradition der freien Meinungsäußerung herrschende Konfliktdiskurse und die mediale Aufarbeitung von Kriegen zu verändern verspricht. Um die Frage zu klären, inwieweit das globale Netz dem alten Ideal einer interaktiven Gegenöffentlichkeit nahe kommt, hat sich der Autor in die von manchem Flame-War erschütterte Datenkommunikation einer anspruchsvollen Mailingliste während des Kosovo-Kriegs vertieft und die dortigen Debatten mit der Berichterstattung in Qualitätszeitungen verglichen.

Die Arbeit wurde an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) als Dissertation angenommen. Der gesamte Anhang findet sich im Internet als PDF-Datei.

 

 
Autor

Stefan Krempl studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste (inzwischen: Universität der Künste) in Berlin. Er arbeitet als freier Autor für Tages- und Wochenzeitungen wie die Financial Times Deutschland, das Handelsblatt, die Neue Zürcher Zeitung, die VDI nachrichten, die Welt am Sonntag oder Die Zeit und Magazine wie c't, GQ oder den Spiegel in Berlin. Im Internet schreibt er vor allem für heise online und Telepolis.

Er unterrichtet Medienwissenschaft am Südosteuropäischen Medienzentrum in Frankfurt (Oder) und Sofia.

Seine Website

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E-Mail (sk @ spindoktor.de) oder Telefon (+49 30 4410521 / +49 171 4736961)