2006-01-17

Springer: Fusion ad�, aber Fragen bleiben

--- Heute seziert die FAZ noch einmal die Ereignisse der vergangenen Tage und besch�ftigt sich mit der Frage, weshalb die Fusionspl�ne von Springer nun vermutlich endg�ltig scheitern werden. Vor allem aber diskutiert die FAZ die Frage nach der Medienmacht. Wie in der Medienwirkungsforschung seit eh und je umstritten, d�rfte auch hier offen sein, wie Medienmacht entsteht und wer sie letztlich besitzt und vor allem gezielt nutzen kann. Dazu die FAZ: "Es ist bei all dem betr�blich zu konstatieren, da� nicht wenige den Rahmen, vor dem sich all dies vollzieht, zu eng stecken. Wenn der Springer-Chef D�pfner davon spricht, da� es bei dieser Fusion nicht um cross-mediale Effekte gehe und auch nicht darum, �Bild-TV� zu machen, sondern sich gegen die Yahoos, Ebay und Googles dieser Welt zu r�sten, k�nnen ihm viele - gerade in der Medienpolitik - offenbar nicht folgen, weil ihr Verst�ndnis an nationalen Grenzen endet. Es kommt bei dieser Fusion doch gerade nicht darauf an, eine �nationale� L�sung zu protegieren, sondern zu verstehen, da� die Entwicklung der internationalen Medienbranche �ber Unternehmen von der Gr��e, wie sie Springer jetzt besitzt, l�ngst hinweggegangen ist. Es mag zwar schick sein und dem Meinungsmainstream entsprechen, vor der Meinungsmacht Springers zu warnen und diese begrenzen zu wollen. Doch haben weder die Medien- noch die Wettbewerbsw�chter daf�r nicht das richtige Verst�ndnis und auch nicht das richtige Instrumentarium. Denn, wie bitte sch�n, mi�t man �Medienmacht�, die verhindern k�nnen soll, da� Springer Pro Sieben Sat.1 bekommt? Warum wird von der Kek die potentielle �Meinungsmacht� von Zeitungen potentiell h�her bewertet als jene von Zeitschriften, wie zum Beispiel �Spiegel�, �Stern� oder �Focus�? Das sind Fragen �ber Fragen, die sich einer juristischen Bewertung werden entziehen k�nnen - weil daf�r die Zeit nicht bleibt. Wenigstens tun die Chefs der Landesmedienanstalten gut daran, das Votum der Kek in dieser Sache noch einmal zu untersuchen. Auch diesen f�nfzehn Aufsehern der Privatsender mochte man bei ihren Entscheidungen �ber die Jahre immer wieder mal Kleinstaaterei oder betonte Standortinteressen vorwerfen. Doch arbeiten sie wenigstens mit einem verl��lichen rechtlichen Rahmen."
Wer also sind die neuen Medienmogule und er beeinflusst mit welchen Medien am besten die �ffentliche Meinung? Wer die Antwort kennt, darf sich umgehend melden. Wir leiten es an die entsprechenden Stellen weiter. Mehr im FORUM.
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In der BND-Aff�re haben die Oppositionsparteien von FDP, Linkspartei und Gr�ne heute in ihren Fraktionssitzungen mehrheitlich f�r einen Untersuchungsausschuss votiert. Bei den Gr�nen gab es eine Gegenstimme: Sie kam von Ex-Aussenminister Joschka Fischer.