2005-05-31

Angela Merkel will Arbeit schaffen und dienen

--- Ganz neu sieht sie aus, die erste deutsche Kanzlerkandidatin: Bei Berlins Starfriseur Udo Walz hat sich Angie eine neue Frisur zulegen lassen vor ihrem gro�en Auftritt gestern bei der K�r durch die Union. Weg mit dem "Prinzessin Eisenherz"-Schnitt, hin zu den Christiansen-Str�hnchen (auch die Moderatorin ist Stammgast bei Udo). Mit der symbolischen Politik hat sich Merkel also doch endlich noch arrangiert, um im Fernsehen zu punkten. Dazu ein rhetorischer Mix, der zumindest zu Protokoll gegeben werden sollte. Von wegen "Agenda Arbeit" und so. Aus dem Fanschreiben der Welt, die endlich bald Regierungszeitung sein will: Manchmal gelingen Generalproben so gut, da� sie die Frage aufwerfen, ob f�r die Premiere �berhaupt noch eine Steigerung drin ist. ... Da gab es in der CDU-Zentrale nicht nur ausgelassenen Jubel und rhythmische Klatschkonzerte wie nach einer eindeutigen Prognose Punkt 18 Uhr an einem Wahlsonntag. Sondern auch das grenzenlose Freudestrahlen einer Angela Merkel, die sonst ihre Gef�hlslage eher zur�ckhaltend zu demonstrieren pflegt. ... Merkel zeichnete die Lage des Landes mit jenen Strichen, die sie auch im Wahlkampf setzen wird: Arbeitslosigkeit, Rekordverschuldung, wachsende Armut, B�rokratie �ber B�rokratie. "Wir brauchen keine Agenda 2010 mehr, so richtig Schritte von ihr waren, wir brauchen eine Agenda Arbeit", sagte die Schr�der-Herausforderin. Und: "Arbeit braucht Wachstum, und Wachstum braucht Freiheit" - eine Triade, der wir im Wahlkampf ebenfalls wiederbegegnen d�rften. Sie k�ndigte f�r den Fall des Wahlsieges die solidarische Gesundheitspr�mie, den Stopp weiterer Staatsverschuldung und eine gro�e Steuerreform ab. Und eine "ehrliche T�rkeidiskussion", um die "Entfremdung zwischen Europa und den Menschen", wie sie sich gerade im Nachbarland gezeigt habe, zu stoppen. Am 11. Juli w�rden die Vorst�nde beider Parteien ein Wahlprogramm verabschieden, um "Politik aus einem Gu� zu machen". Nat�rlich, das bleibe ein Wahlprogramm - aber eines "mit dem Mut zur Ehrlichkeit", versprach sie, in dem "kein Problem sch�n geredet wird". Und sie k�ndigte einen "Wahlkampf ohne Feindbilder an". Am Ende sagte Merkel: "Ich will Deutschland dienen." Schwammiger geht es kaum, da waren ja schon konkretere K�rzungen und Mehrwertsteuererh�hungen im Gespr�ch. Der Spindoktor w�nscht jedenfalls erst mal viel Spass mit Eddie "�h" Stoiber, der ja k�nftig auch angeblich mehr in Berlin mitmischen will. Und noch ein wenig Kommentar aus der taz: Solange SPD und Gr�ne nicht mal die Organisation der Neuwahlen geregelt kriegen, kann Merkel vage bleiben - und f�r ihre neue Rolle �ben: die der Staatsfrau. ... Fragt sich nur, wie lange Stoiber seine Rolle durchh�lt - als Diener der Dienerin der Deutschen.

Und sonst: Hochzeit f�r Marketiere und Spindoktoren: Vorgezogener Urnengang bringt Werber ins Schwitzen. Der unerwartet kurze Bundestagswahlkampf bereitet der deutschen Werbewirtschaft Probleme. Der vorgezogene Wahltermin setzt insbesondere die Werbeagenturen unter Druck, die in Rekordzeit f�r ihre politischen Auftraggeber an Ideen feilen m�ssen, FTD.

3 Comments:

At 9:04 AM, Anonymous Anonym said...

Wird Angela Merkel die Maggie Thatcher
Deutschlands?
http://www.welt.de/data/2003/10/29/189166.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Thatcher

 
At 11:57 AM, Anonymous raven said...

Bei Deinen einleitenden S�tzen musste ich grinsen, weil ich an dem Tag ihrer Kandidaturverk�ndigung auch sofort gedacht habe "Mann, da muss ja eine ganze Horde von PR-Beratern und Stylisten �ber die Angela hergefallen sein" :)

 
At 10:27 PM, Anonymous Anonym said...

Berater in Sachen Internet scheint die gute Angela aber nicht zu haben. Wenn man bedenkt, was da alles schiefgeht. Bruttonettoverwechselungsinterviewverf�lschungen die auffallen und Irakkriegsmeinungsl�schungen die geschickte Kenner des Netzes fast r�ckg�ngig machen k�nnen. Siehe:
www.einseitig.info/html/content.php?txtid=324

 

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