Der lange Arm der Flutkatastrophe und der Spendenwettlauf
--- Die schwedische Regierung sieht sich schweren Vorw�rfen wegen anf�nglicher Unt�tigkeit nach der Flutkatastrophe rund um den Indischen Ozean ausgesetzt: Eine "gigantische Potemkinfassade", ein "unannehmbares Ausma� von Unf�higkeit der Obrigkeit im bestorganisierten Land der Welt" - selten haben schwedische Zeitungen und die �ffentlichkeit die Regierung so scharf und einhellig kritisiert wie nach der Katastrophe in Asien. Noch immer gelten etwa 1.000 Schweden nach dem Seebeben als vermi�t. Inzwischen haben sich Trauer und Sorge in Zorn verwandelt. Weil sie unzureichend reagiert habe, wird die Regierung zum R�cktritt aufgefordert; ihr wird eine sp�te und falsche Informationspolitik sowie anf�ngliche Beh�bigkeit vorgeworfen: Zu sp�t seien Rettungsflugzeuge nach Asien geschickt worden. Schwedische Zeitungen wiesen darauf hin, da� Deutschland und vor allem Italien schon am ersten Tag rasch und entschlossen reagiert h�tten. Mehr dazu bei Zeit.de: F�r Schweden war Thailand zum neuen Mallorca geworden. Nun hat das skandinavische Land besonders viele Opfer unter den Touristen zu beklagen. Derzeit werden nach offiziellen Angaben etwa 2000 Schweden vermisst. In einem Land von neun Millionen B�rgern w�ren das 0,2 Promille der Bev�lkerung � umgerechnet auf Deutschland, mehr als 16 000 Menschen. ... Umso mehr erregt es viele Schweden, dass Politik und Beh�rden sp�t und widerspr�chlich reagierten. Es mangelte an Koordination, an Information und wohl auch am Willen. Die Au�enministerin Laila Freivalds besuchte am Abend des Katastrophentages eine Theatervorstellung in Stockholm. Ihr Ministerium schien wie gel�hmt. Und eine stolze Zahl von 370 Beh�rden mit eigenst�ndigen Oberh�uptern f�hlten sich mal mehr, mal weniger angesprochen.. Hm, bei so viel Unmut wird wohl ein Bauernopfer in der schwedischen Regierung f�llig sein.
Die deutsche Bundesregierung mit dem vom Elbhochwasser krisengest�hlten Kanzler -- er verdankt seine Widerwahl schlie�lich mit einer Flutkatastrophe -- gl�nzt derweil genauso wie die bundesdeutschen B�rger mit Hilfsleistungen. Schon seit einer Woche versuchen sich die reichen Nationen des Westens an Gro�z�gigkeit und Spendenkraft zu �berbieten. Nun will sich das Bundeskabinett mit einem Hilfsversprechen in H�he von 500 Millionen Euro also endlich an die Spitze der Geberstaaten setzen. Da tut es anscheinend nichts zur Sache, dass kein Mensch wei�, wo im Hartz-IV-Land die Staatskohle pl�tzlich herkommen soll. Und wo all die Spendengelder hinflie�en, wird wohl letztlich auch keiner so genau verfolgen k�nnen. Aber Hauptsache, es wird jetzt erstmal zumindest symbolisch stark gehandelt. Verpennt hat diese Inszenierungschance �brigens lange der Bush-Clan: Der Pr�sident pers�nlich und die USA insgesamt haben erst sp�t verstanden, dass es nach dem Tsunami auch um ihr ramponiertes Image im s�dostasiatischen Raum geht. Noch-Au�enminister Powell und Pr�sidentenbruder Jeb sollen es nun richten. Doch Pech auch f�r Bush, dass nun just in Washington seine pomp�se, 40 Millionen US-Dollar verschlingende Inaugurationsfeier ansteht. Die Parties zusammenstreichen und das Gesparte spenden, meint der selbst nicht ganz arme Blogger Mark Cuban. Das geht Bloggern weiter rechts nat�rlich gegen den Strich.
Update: Kritik an den Hilfsleistungen der US-Regierung bei Telepolis: "Weniger als ein Tausendstel der R�stungsausgaben"
0 Comments:
Kommentar ver�ffentlichen
<< Home