2004-10-09

Es wird eng: das TV-Duell Bush vs. Kerry endet wieder mit Patt

--- Das Rennen um die US-Pr�sidentschaft bleibt weiter spannend: Es ist erneut schwierig, einen klaren Gewinner im zweiten Fernseh-Duell zwischen Bush und Kerry auszumachen. Wer sich selbst ein Bild von dem sehr kontroversen Schlagabtausch machen will: Transkripte und Video-Aufzeichnungen (wirklich sehenswert) gibt es beispielsweise auf den Online-Seiten der New York Times oder der Washington Post (zusammen mit vielen Artikeln zur Debatte). Hauptthemen waren wieder der Irak-Krieg, aber auch mehr innenpolitische Themen wie die Verteilung der Steuerlast und die nicht gerade rosige Wirtschaftslage. Wer "besser" war, ist erneut in der Regel eine Frage der politischen Gesinnung der Beobachter. Der konservative Instapundit ist nat�rlich der Ansicht, dass Bush schlichtweg in der Studio-Atmosph�re mit den fragenden Zuschauern spontaner wirkte und st�rker punkten konnte. Auch Spiegel Online kommt zu der Sichtweise, dass sich Bush auf jeden Fall wacker gehalten habe: Der Pr�sident gab sich locker, wanderte bei seinen Antworten herum, verteidigte eindringlich seine Politik und begann schlie�lich sogar mit den G�sten zu scherzen. Die Menschen in den USA mochten Bush schon immer lieber als seine Politik. Bisweilen wirkte der Titelverteidiger so entspannt, als sei er bei einem seiner Wahlkampfauftritte. Hm, linke Blogger kommen da zu ganz anderen Ansichten und sichern sich mit Einsch�tzungen von Kommentatoren der Massenmedien ab. Bush habe zu aggressiv und b�se gewirkt, h�lt etwa Daily Kos fest. Auch Talk Left ist der Auffassung, dass Kerry mehr Kapital aus der Show ziehen konnte.



Die linke Bloggerin geht au�erdem der "Internet-Verschw�rung" nach, derzufolge Bush bei der ersten Debatte einen Empf�nger auf dem R�cken montiert hatte und Einfl�sterungen von seinen Spindoktoren erhielt. Das im Netz kursierende Bild spricht jedenfalls B�nde, aber was heisst das im digitalen Zeitalter schon. Bushs franz�sischer (ja, das muss schon sein) Ma�schneider erkl�rt die deutliche Konturenbildung jedenfalls mit einem reinen "Faltenwurf". Wer eine eher lustige Kommentierung der Debatte sucht, die auch auf das Abtasten Bushs durch Kerry zur Emp�nger-Detektion und die "Weapons of Mass Deceptions", einem der Treffer Kerrys, eingeht, wird bei Wonkette f�ndig. Die Fortsetzung mit dem dritten und letzten TV-Showdown folgt �brigens schon am 13. Oktober.

Update: Laut Reuters liegt Kerry nach dem zweiten Duell leicht in F�hrung in der W�hlergunst.